11.01.2014 - Vereinsausflug 2014 zur BF München
Schon morgens um 8 Uhr fuhr der Bus mit Kirchdorfern ab nach München, hauptsächlich Mitglieder des Feuerwehrvereins, aber auch andere Gäste waren mit an Bord. Als erstes Ziel wurde die Hauptfeuerwache 2 der Berufsfeuerwehr München angefahren. In zwei Gruppen führten Kameraden der aktuellen Tageschicht die wissbegierigen Kirchdorfer durch die einzelnen Gebäude, Räume und Hallen. Beeindruckend fanden die Kirchdorfer die Anzahl der Fahrzeuge und die technische Ausrüstung, die einfach so "herumsteht". Bei genauerer Betrachtung musste jedoch ein gewisser technischer Aufholbedarf in Sachen Einsatzkleidung, Helm, Handschuhe festgestellt werden. So manche Dorffeuerwehr wesentlich besser ausgestattet. Selbst bei den Fahrzeugen fehlen wichtige Ausstattungen, wie z.B. Frontblitzer "sog. Straßenräumer", aber auch wesentlich wichtigere Ausstattungen. Dies liege vor allem am verkrusteten Verwaltungsapparat der Stadt München, wurde den Kirchdorfern mitgeteilt.
Die Rutschstangen, wie man sie aus Filmen kennt, würden nur noch äußerst selten benutzt, da es schon zu einigen Unfällen kam. Etwas verwundert war die Kirchdorfer Besuchergruppe über die Navigationshilfe zum Einsatzort. So wird nach Eintreffen des Alarmfaxes von der ILS, die Straße aus einem riesigen Karteikastenschrankes per Hand herausgesucht. Auf der Karteikartenrückseite befindet sich eine Kopie aus einem Stadtplan. Erleichtern soll die Navigation, indem die betreffende Straße mit Leuchtmarker gekennzeichnet ist. Dies Karteikarte wird dem erstausrückenden Fahrzeug mitgegeben.
Bei der Planung der Einsatztaktik kann eine Dorffeuerwehr natürlich nicht mithalten. Bei einem Notrufalarm konnten sich die Kirchdorfer von der Schnelligkeit der Berufsfeuerwehrler überzeugen.
Beeindruckend ist der Job eines hauptberuflichen Feuerwehrmannes oder einer Feuerwehrfrau auf jeden Fall, jedoch muss man das Warten und damit eine zwingend verbundene Langeweile aushalten können. Andererseits werden regelmäßig Notfälle abgearbeitet. Der Großteil sei, so die Aussage eines Münchner Feuerwehrlers, "Kleinkram, wie ein winziger Ölfleck, ein undichter Hydrant, ein brennender Mülleimer oder eine Katze auf einem Baum." Wirklich ärgerlich seien Notrufe von Bürgern, die zum Beispiel beim Wohnungsumzug ihr Sofa nicht mehr durch das Treppenhaus bekommen und deshalb die Feuerwehr rufen. "Da müsse man sich wirklich manchmal arg zusammenreissen, um dem Bürger gegenüber nicht ausfallend zu werden.", so ein anderer Berufsfeuerwehrler. "In einer Großstadt sei das Anspruchsdenken eben sehr hoch ausgeprägt!"
Zur schnellen Löschtaktik gehört bei der BF ein sogenanntes Schlauchpaket. Mehrere B oder C-Schläuche sind zusammengekuppelt nur mit leichten Kabelbindern gehalten. Wird auf die Leitung Druck gegeben, breitet sich der Schlauch selbständig aus. Ein simples Prinzip aber sehr wirkungsvoll, stellten die Kirchdorfer Wehrmänner fest.
Nach all der Fachsimpelei und Besichtigung wurde anschließend die Münchner Innenstadt mit dem Bus angesteuert. Die Besuchergruppe hatte Zeit zur freien Verfügung bis 23.30 Uhr. Das ließen sich die Kirchdorfer nicht zwei Mal sagen und so steuerten viele mit einem Zwischenstopp auf eine Fischsemmel am Viktualienmarkt, direkt das Münchner Hofbräuhaus an. Um Mitternacht ginge es dann wieder mit dem Bus nach Hause. Insgesamt ein sehr informativer aber auch spaßiger Tag mit rundem Ende, schwärmten die Teilnehmer des Vereinsausfluges 2014.
