Neues Fahrzeug bestellt - so wird es aussehen!

Kirchdorf. "Irgendwie habe ich mir den Fahrzeugkauf viel einfacher vorgestellt!", so Michael Schiller, Verantwortlicher für die Fahrzeugneubeschaffung, dem MLF für die Kirchdorfer Floriansjünger.
Als die beiden neuen Kommandanten, Christian Wachter und Michael Schiller im Februar 2013 ihre neuen Posten bezogen, reifte der Wunsch nach einem "gscheid´n Feuerwehrauto". Das mittlerweile 33 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug, entspricht von der kargen Ausstattung, schon viele Jahre nicht mehr den Anforderungen, die ein Bürger im Notfall zu Recht von der Ortswehr erwartet.


Brände sind schon lange nicht mehr das Hauptgeschäft der Feuerwehren. Wenn es jedoch brennt, sind die Szenarien meist umso komplexer. Photovoltaik, Fassadendämmung, verbaute Kunststoffe, gelagerte, heikle Werkstoffe aller Art, u.s.w., waren vor 30 Jahren in diesem Umfang noch nicht vorhanden. Bei einem einfachen Holzstadl ist viel Wasser die beste Löschmethode. Etwa bei Fahrzeug- oder Kunststoffbränden, kann jedoch Wasser alles nur noch viel schlimmer machen. Da ist zum Beispiel Schaum oder Löschgel gefragt. Ohne Atemschutz ist bei Bränden meist ohnehin nicht viel zu machen.
Der Hauptanteil der Einsätze 2014 entfällt auf Unwetter, Ölspuren und sonstige technische Hilfe. Alles Einsätze, die bisher nur sehr schwer mit dem verhandenen Equipment erledigt werden konnte. Deshalb hat sich die Feuerwehrführung und viele weitere aktive Floriansjünger, Anfang 2014 an die Planung eines idealen Einsatzgefährts gemacht. Herausgekommen ist folgende Ausstattung:

Fahrzeug: MAN TGL 8.180, 180 PS, Euro 5, Halbautomatik
Gesamtgewicht:  7,5 t zulässiges Gesamtgewicht
Norm: MLF (Mittleres Löschfahrzeug)
Aufbau: Ziegler, Werk Mühlau (Sachsen)
Besatzung: Staffelbesatzung: 6 (1+5) in Doppelkabine, vorne 2, hinten 4
Lieferung: voraussichtlich Oktober 2015

Galerie mit größeren Bildern:
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Bild: (c) Ziegler, (c) Alkofer-Technik : Neues Ziegler-MLF der Feuerwehr Ochsenfeld bei Ingolstadt



Bild: links: Alukasten für Unterlagen (Einsatzpläne, Formulare, Karten, etc.), Mitte: Fahrwahlschalter der Halbautomatik und Hebel für Feststellbremse,
rechts: Fahrersitz luftgefedert


Bild: links: Rückfahrkamera, rechts: CAN-Bus-Tableau mit Schalter für Blauchlichter, Horn und sonstigen Funktionen

 

Ausstattung (fest verbaut):
- Schnellangriffs-Schlauch mit 2 C-Schläuchen
- 4-teilige Steckleiter mit Verbindungsteil (Länge 8,40 m)
- 4 Auftrittsklappen an den Aufbauunterzugskästen
- Schaumausrüstung via eines Kombischaumrohr "C", mit anschraubbarem Schaummittelbecher
- 4x C-Hohlstrahlrohre, 1x B-Hohlstrahlrohr von AWG
- Hygieneboard mit Wasser aus dem Löschwassertank, Druckluft mit Pistole, Seifenspender, Papiertuchspender
- Boden der Mannschaftskabine in Alu-Riffelblech
- Rückfahrkamera und Rückfahr-Warnpiepser (abschaltbar)
- Dach begehbar, im Heck, wegklappbare Aufstieglsleiter
- Lagerung der Steckleiter auf dem Dach

 


Bild: Kofferaufbau mit 4 Auftrittsklappen an den Unterzugskästen



Bild: Schnellangriff, unten: Schnellangriffsverteiler mit B-Schlauch,
oben: Schnellangriffsschlauch mit 2 x C-Schlauch und Hohlstrahlrohr
Im Bedarfsfall wird der Schlauch am Schnellangriffs-Stutzen angekuppelt und
erhält Wasser aus dem Tank. So kann binnen weniger Sekunden gelöscht werden,
oder Schaum produziert werden.


Bild: Alufriffelboden, gelbe Haltestange mit itegrierter LED-Beleuchtung

 


Fahrzeug-Beklebung:
- umlaufende Konturbeklebung in Rechteckform, reflektierend
- Deko-Beklebung an den seitlichen Rollladen + vorne und hinten
- Gemeindewappen an der Fahrer- und Beifahrertüre

 

 Atemschutz:
- 2 St. Lagerungen für Pressluftatmer im Mannschaftsraum entgegen der Fahrtrichtung zum Anlegen der Atmer während der Einsatzfahrt
- 2 St. Geräte im Aufbau auf Teleskopauszug (keine Ersatzflaschen verlastet)
- 2 St. Rettungsfluchthauben
- 6 St. Atemschutzmasken
- 4 St. "Totmannwarner"
- 4 St. Feuerwehrhaltegurte mit Feuerwehrbeil in Tasche

 
Bild: Blick in die Mannschaftskabine in Fahrtrichtung. Das Fahrerhaus befindet sich neben der rechte Bildkante.


Bild: Die beiden Sitze in der Mannschaftskabine mit Atemschutz. Dieser wird bei Bedarf schon bei der Anfahrt zum Einsatz angelegt.

 

 

Beleuchtung:
- 1 St. großer, festverbauter Lichtmast mit 6 Stück LED-Strahler. vollpneumatisch, Lampen elektisch schwenk- und drehbar
- 1 St. Umfeldbeleuchtung seitlich re+li am Kofferaufbau mithilfe auf die komplette Länge durchgehende Leuchtstofflampen
- 1 St. mobiles Lichtstativ, bis 3,50 ausziehbar
- 1 St. Flutlichttrage mit 2 St. Hochleistungs LED-Flutlichtstrahlern und Sturmverankerungssatz
- 1 Satz Geräteraumbeleuchtung in LED Technik
- 2 St. Rückfahrlicht-Strahler, LED, auch beliebig drehbar



Bild: Unser Lichtmast erhält 6 statt 4 LED-Scheinwerfer.


Bild: Die Kirchdorfer Flutlichttrage erhält zwei moderne LED-Scheinwerfer anstatt zwei 1000 W Halogenstrahler.

 

Verkehrs-Absicherung:
-
2 St. Anhaltestab, LED, rot
- 6 St. Warnkegel, 50 cm hoch- 2 Satz Combiflare LED-Blitzleuchten, überfahrbar, verschiedene Blitzfolgen, orange
- 4 St. Euroblitz synchron-Leuchten, LED, orange
- 2 St. Handlampe "Eisemann BSK A6,5", LED
- 4 St. Knickkopflampe, "Adalite L3000", LED
- 3 St. Blitzstablampe für Warnkegel, orange


Bild: links: Standrohr, Mitte: Blitzstablampen für die Leitkegel, recht: Lichtstativ

 


Bild: Diese hochmoderne LED-Einsatzleuchte verfügt über 3 verschiedene Helligkeitsstufen und einem Blinkmodus. Die Streulichtlinse kann ganz entnommen, oder mit einer orangenen Farbscheibe getauscht werden. Alle Leuchten sind mit einer Ladeerhaltung im Fahrzeug ausgestattet, somit Akku immer voll!

 Bild: Oben Mitte: Euroblitz-Warnleuchten, in LED und in synchroner Ausführung. So kann eine Lauflichtfolge von nebeneinander stehenden Leuchten ganz einfach iniirt werden. Einfach hinstellen und die Blitzfolge stellt sich automatisch ein.
Bild: Oben Mitte, 4 Stück Euroblitz-Warnleuchten, Synchron, in LED. In Reihe aufgestellt, synchronisieren sie sich automatisch. Ferner lässt sich eine Lauflichtfolge einstellen.

Löschmittel:

- fest verbaute Löschwasserförderpumpe FPN 10/1000 (1000 l bei 10 bar Druck)
- 600 l Löschwassertank
- 10 l Schaummittel
- 6 kg ABC-Pulverlöscher
- 10 l Pumphandspritze mit Löschgel für Fette, Kunststoffe, Benzin, etc.

 


Bild: oben: Schlauchfächer, Mitte: Schaumrohr mit Becher, unten: Schnellangriffskupplung mit Blinddeckel. Hier kommt das Wasser aus dem Tank.

 

 

Bild: Dekamax Löschgel-Handspritze

 

Warn- und Sicherheitsleuchten:
- 2 St. Blaulichttöpfe, "Hänsch" Modell: "Nova" vorne, LED
- 2 St. Heckblauchlicht, LED, in Blende verbaut
- 2 St. Frontblitzer, LED, blau
- je 2 St. Blinkleuchten an den Auftrittsklappen der Unterzugskästen, orange
- Heckwarneinrichtung, 5 St. LED, orange


Bild: Front-Blaulicht "Nova" in LED, Höhe: 223 mm , Durchmesser: 240 mm




Strom:
- 1 St. fest verbaute "Dynawatt-Anlage" für 5.000 Watt, 230 V - Spannung am Fahrzeug
- 1 St. Stromerzeuger (Stromagreggat) >>>>wird auf dem TSF verlastet!!!!
- 3 St. 230-V-Steckdosen in Kabine und jeweils re+li im Aufbau- 1 St. Kabeltrommel mit 40 m Kabel
- 3 St. Verkängerungskabel, 10 m
- 1 St. Mehrfachstecker (Deltabox)


Bild: Jeweils eine Steckdose im Aufbau links und rechts und eine Dose im Mannschaftsraum.


Unwetterausstattung:
- 1 St. Tauchpumpe, TP4 mit Zubehör
- 1 St. Nass-Sauger
- 2 St. Wasserabzieher
- 2 St. Besen
- 2 St. Stechschaufel
- 1 St. Spaten
- 2 St. flache Schaufeln
- 3 St. Hochwasser-Wathosen


Bild: sehr effektive C-Schlauch-Schmutzwasser-Tauchpumpe, sog. TP4


Kettensäge:

- 1 St. Motorsäge Stiel mit Ersatzkette
- 2 Pa. Forstschutz-Beinlinge
- 2 St. Forstschutzhelm
- 2 St. Spaltkeil, Alu
- 1 St. Doppelkanister für Benzin und Kettenöl


Bild: Lagerung der Motorsäge und Atemschutzmasken (Mitte). Oben 4 St. Saugschläuche.

Gefahrgut:
- 1 St. Auffangmulde/Wanne aus Stahl für Öle und sonstige Betriebsstoffe
- 1 St. Weithalsfass, blau, 220 l
- 1 St. Behälter mit 40 l Ölbindemittel

Werkzeug:
- 1 St. Halligantool
- 1 St. Feuerwehraxt
- 1 St. Spalthammer
- 1 St. Werkzeugkasten mit Schraubendreher, Hammer, Meißel, Zange
- 1 St. kleine Axt
- 1 St. Bolzenschneider
- 1 St. Bügelsäge
- 1 St. Säbelsäge für Holz, Eisenwerkstoffe, etc., elektrisch
- 1 St. Abschleppseil
- 2 St. Rettungsleinenbeutel "TEE UU" mit Bandschlingen, Holzkeilen und Karabiner

Erste Hilfe:
- 1 St. Erste-Hilfe-Rucksack m. Verbandszeug, Stetoskop, Beatmung, Stiff-Neck,...
- 1 St. Defibrillator mit Kleidungsschere
- 2 Pakete Gummi-Schutzhandschuhe
- 1 St. Krankentrage
- 1 St. Rettungstuch mit Fußsack
- 1 St. Plane für Rettungsplatz
- 1 St. Krankenhausdecke


Bild: Blick in den Mannschaftsraum mit vier Sitzplätzen. Boden in Riffelblech.


Bild: Erste-Hilfe-Rucksack mit erweiterer Ausstattung.


Bild: Defibrillator. Die Kameraden sind im Umgang medizinisch geschult.
Bei Bedarf im Notfall wählen Sie die den Notruf 112.

Schläuche und Armaturen:
- 10 St. B-Schlauch, 20 m
- 1 St. B-Schlauch, 5 m
- 9 St. C-Schlauch, 15 m
- 4 St. A-Saugschlauch
- 1 St. Saugkorb mit Schutzkorb
- 1 St. Verteiler mit Reduzierstück B-C
- 1 St. Standrohr
- 1 St. Sammelstück A-2B
- 2 St. Schlauchwickelkörbe "C"
- 2 St. Schlauchwickelkorb "B"
- 3 St. Kupplungsschlüssel, ABC
- 1 St. Oberflurhydrantenschlüssel
- 1 St. Unterflurhydrantenschlüssel
- 1 Pa. Schachthaken
- 2 St. Mehrzweckleinen
- 4 St. Feuerwehrleinen
- 3 St. Seilschlauchhalter
- 3 St. Schlauchbrücken aus Holz, weiß-rot lackiert


Bild: Schlauchwickelkörbe, 3 C-Schläuche werden mittels der Kurbel eingeführt und sind "blitzschnell" fertig ausgelegt.


Bild: links Auffangwanne, Mitte: Hohlstrahlrohre, rechts: ABC-Pulverlöscher

Funk:
- 1 St. Fahrzeugfunkgerät "Digital" mit Handhörer
- 1 St. 2. Sprechstelle am Pumenstand "Digital" mit Handhörer
- 5 St. Handfunksprechgeräte "Digital"


Bild: Fahrzeugfunkgerät im Fahrerhaus und am Pumpenstand, digital,
ein sog. MRT (Mobile Radio Transmitter)


Bild: links: zwei Digital-Handfunkgeräte, HRT (Handheld Radio Transmitter),
rechts: herkömmliches, analoges 2 m-Handfunkgerät

Sonstige Bilder:

Bild: Auftrittsklappe bis 250 kg belastbar, Hygieneboard mit Wasser aus dem Tank, Seifen- und Handtuchspender und Druckluft


Bild: Hygieneboard auf Teleskopauszug ausgezogen.


Bild: Begehbares Dach mit Steckleiter. Links oben: großer Lichtmast, fährt in den Aufbau hinein.

 
Bericht: Michael Schiller, Feuerwehr Kirchdorf 15.12.2014

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