Großübung: Kirchdorfer Hopfenhalle brennt, 7 Personen vermisst

Am Dienstag, 15.07.2014 wurde von der Landkreisführung um den Kreisbrandmeister Roland Niederreiter, für den Inspektionsbereich Süd, eine "Fahrt nach Koordinaten" mit einer kombinierten Löschübung angesetzt.
Angenommen war eine unklare Rauchentwicklung in einer großen, landwirtschaftlich genutzten Hopfenhalle mit Darre, Zupfmaschine und diversen anderen Gerätschaften und Gefahren. Der Landwirt "Edmund Forster" platzierte noch ein Schweißgerät mit Schutzgas-Flaschen. Polnische Erntehelfer befanden sich, laut Übungsplanung noch im Brandobjekt, die Anzahl war unklar.

Die beiden Kirchdorfer Funkwarte Florian Sedlmayer und Stefan Brandl, koordinierten im Einsatzleitfahrzeug "Florian Siegenburg 11/1" die Anfahrt der einzelnen Feuerwehren per Koordinaten. Durch die Kombination Funkübung und Löschübung, ergaben sich leider Verzögerungen beim Eintreffen der einzelnen Feuerwehren. Im Übungsablauf ist dies jedoch problemlos hinnehmbar. Hier zeigt sich wieder, dass die Anfahrt mit Koordinaten nur in sehr geringen Fällen Sinn macht und praxistauglich ist.

Teilgenommene Feuerwehren:            
 
- Kirchdorf
- Siegenburg                       
- Niederumelsdorf
- Wildenberg
- Schweinbach
- Train
- Biburg
- Hörlbach                                                                           
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Die Feuerwehr Kirchdorf sorgte für den Aufbau mit Wasserversorgung vom nahegelegenen Unterflurhydranten und die ersten Löscharbeiten konnten binnen weniger Minuten nach Eintreffen am Übungsobjekt beginnen. Das Übungszenario sah 6 Personen im Gebäude vor. Die Kirchdorfer verfügen derzeit noch über keinen Atemschutz und mussten so auf nachrückende Wehren mit dementsprechender Ausrüstung warten. Dies spiegelt durchaus die Praxis wieder. Die Chancen, die Personen unverletzt und/oder lebend zu retten, sinken daher erheblich. Die Feuerwehr Kirchdorf wird am März 2015 mit Atemschutz ausgestattet und beginnt mit der Ausbildung.
Die Feuerwehren Siegenburg, Wildenberg, Niederumelsdorf und Hörlbach bauten eine B-Schlauchleitung, vom 800 m entfernt gelegenen Hochbehälter mit 150.000 Litern Löschwasser. Parallel fuhr die Feuerwehr Schweinbach den Hydranten im Schulweg an, verlegte eine Leitung zur Hinterseite des Brandobjekts und begann mit den Löscharbeiten.

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Für die Personenrettung unter Atemschutz traf die Feuerwehr Train ein und begannen mit einem weiternen Kamerad aus Schweinbach mit ihrer wichtigen Arbeit. Dabei zeigte sich, dass eine Halle in dieser Größe, mit Rauch gefüllt, mit einem Trupp und einem Sicherungstrupp nicht bewältigt werden kann.

So konnten leider nur drei von 6 Personen aus der "brennenden" Hopfenhalle gerettet werden. Diese wurden umgehend von der Feuerwehr Kirchdorf auf einem Verletztensammelpunkt medinzinisch erstversorgt. Die Feuerwehr Kirchdorf verfügt seit Kurzem über einen Defi und über einen Rettungsrucksack mit erweiterter Ausrüstung. Das Brandojekt war nach dem kompletten Aufbau für die Brandbekämpfung gut versorgt. Die beiden Hydranten und die Schlauchleitung vom Hochgehälter wären im Notfall ausreichend. Ferner verfügten auch die Fahrzeuge aus Siegenburg, Train und Wildenberg über Wasser in den Fahrzeuglöschwassertanks.

Insgesamt war es eine schöne und vor allem lehrreiche Übung. Aufgetretene Fehler wurden besprochen und für die Zukunft abgestellt. Für die beiden Kommandanten Christian Wachter und Michael Schiller war es eine neue, ungewohnte Herausforderung, die noch nicht perfekt gelöst werden konnte. Schiller hatte seine Ausbildung zum Kommandant erst vor drei Monaten abgeschlossen.
Fazit: Die Beteiligten haben aus der Übung viel gelernt - Ausbildungsziel somit erreicht.
Die Feuerwehr Kirchdorf bedankt sich sehr, für das große Engagement und die zahlreiche Teilnahme der eigenen Kameraden und die beteiligten Feuerwehren aus der Region.

 

 

Bericht: Michael Schiller, 17.07.2014
Fotos: Christian Heigl, Feuerwehr Kirchdorf

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