Nachbericht: Defi-Einsatz 16.08.20 - Herzstillstandpatient wieder wohlauf

Kirchdorf/05.10.2020/MS - Am 16.08.2020 wurde die Feuerwehr Kirchdorf zu einem Defi-Zubringer-Einsatz alarmiert.
In einem Kirchdorfer Ortsteil fanden die Einsatzkräfte einen 29-Jährigen Patient mit Herz- und Atemstillstand vor. Aufgrund des kurzen Anfahrtswegs war die Feuerwehr Ersteintreffender am Einsatzort.
Der Defibrillator der Kirchdorfer Floriansjünger kam zum Einsatz. Zusammen mit dem Rettungsdienst und dem Notarzt des BRK, konnte der Patient gerettet werden.
Dieser befindet sich derzeit in einer Reha und ist erfreulicherweise gesundheitlich wieder wohlauf, er wird bald wieder voll genesen sein.
 
Das hätte sich der Feuerwehrmann Tom der Feuerwehr Kirchdorf nicht vorstellen können, was der Sonntag Vormittag für ihn bereit hielt. Die Feuerwehrsirene riss ihn um 8.58 Uhr aus der Sonntagsruhe. Mit Routine eilte er und viele weitere Kirchdorfer Kameraden zum Feuerwehrhaus.



(c) Feuerwehr Kirchdorf

Auf dem Einsatzfax der Leitstelle stand das Einsatzschlagwort "Defi-Einsatz".  Das MLF 47/1 wurde umgehend besetzt und so wie laut Einsatzplan, rückte es mit drei Kameraden aus. Der Defi ist auf diesem Feuerwehrfahrzeug fest verlastet. Blaulicht und Einsatzhorn gibt Sicherheit für eine zügige Fahrt zum Einsatzort.  Dort wurden die Einsatzkräfte schon auf der Straße eingewiesen. 

Im Wohnhaus fanden sie den Patienten vor. Ab da lief alles nach Schema ab, genau so wie sie es jährlich in einer Jahresübung trainieren - diese wird vom BRK abgehalten. Im Prinzip ist es immer das gleiche Procedere: Überprüfung der Atmung und des Herzschlags, dann müssen die Elektroden auf dem freien Oberkörper des Patienten aufgeklebt werden. Parallel beginnt ein weiterer Kamerad mit der Herz-Druckmassage.

Der Rettungsdienst und der Notarzt traf ein - nun war unter den Feuerwehrlern eine gewisse Erleichterung spürbar und die besonnene, routinierte und kompetente Ruhe des Notarztes, sprang auf alle Beteiligten über. Dann diesmal die kurze, aber entscheidende Aussage des Notarztes: "Es schaut guad aus!". Leider ist das nicht immer so. Nach einem Herzstillstand bleiben nur 10 Minuten Zeit, um ein Leben zu retten. Aber diesmal hat alles gepasst.


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Genau so soll das sogenannte "Defi-Projekt" funktionieren. Kirchdorf war schon von Beginn an, seit 2014, im Modellprojekt dabei -  als eine von vier Feuerwehren im Landkreis Kelheim. Damals obendrein einzigartig in ganz Bayern. Aus dem Modellprojekt wurde 2016 ein Regelbetrieb. Mittlerweile sind 16 Feuerwehren im Landkreis KEH mit dabei und tun das was sie gut können: Den Nähe-Vorteil ausnutzen und den Defi schnellstmöglichst zum Patienten bringen. Im weiteren Verlauf die Wiederbelebung durchführen, bis der RTW und Notarzt eintrifft. Die Losung ist quasi, das Rettungsnetz engmaschiger machen!  Wie man sieht, es funktioniert!!

Tom, der ehrenamtliche Feuerwehrler aus Kirchdorf ist kein Mensch vieler Worte und Angeberei ist ihm komplett fremd: "Dieses Mal hod hoid ois perfekt highaut!". Trotz seiner Bescheidenheit blitzt dabei in seinen Augen etwas Stolz. 
 

 

Bericht: Michael Schiller, 05.10.2020, Feuerwehr Kirchdorf

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