Flüchtlinge kommen - Bürgerversammlung beruhigt die Gemüter

(MS11.03.2016) Kirchdorf: Am Donnerstag, 10.03.2016 fand im Gasthaus Rieder in Kirchdorf die Bürgerversammlung mit Podiumsdiskussion zum Thema Asylanten statt. Fest steht: Anfang April kommen etwa 10 Flüchtlinge und beziehen ein Doppelhaus im Ortsteil Pickenbach.
Hitzige Diskussionen gab es bezüglich der anberaumten Zielvorgabe von bis zu 30 oder 35 Bewohnern in der neuen Flüchtlingsunterkunft in Kirchdorf. Vertreter des Landratsamts, der Polizei, einer Gemeinderätin aus Ihrlerstein und eine Förderkreis-Helferin aus der Notunterkunft Neukirchen bei St. Johann (LK KEH) versuchten die erhitzen Gemüter, vor allem aus dem Ortsteil Pickenbach, zu beruhigen. Menschlich seien die neuen "Mitbürger" absolut eine Bereicherung, attestierte die Gemeinerätin aus Ihrlerstein.


Bild: Die Expertengruppe v.l.n.r.: Frau Einsle (Notunterkunft Neukirchen), Herr Pfaller (Polizeiinspektion Mainburg), Frau Huber (Integrationsbeauftragte Landratsamt KEH), Gemeinderätin aus Ihrlerstein und Bürgermeister Alfred Schiller



Der Polizeivertreter Herr Pfaller von der PI Mainburg berichtete von einer unerwartet niedrigen Kriminalität, trotz einer hohen Anzahl von Flüchlingen in der beschaulichen Hopfenstadt Mainburg. Er bekräftige vehement: "Jeder Gesetzesverstoß wir angezeigt und der Richter entscheidet - bei schweren oder mehrmaligen Delikten ist die Abschiebung gängige Praxis. Glauben Sie nicht die Gerüchte, Straftäter würden von der Polizei nicht vefolgt, nur weil es Flüchtlinge sind." Im Grundtenor waren sich jedoch alle Bürger einig: Kirchdorf muss seinen integrativen Teil zur Gesamtsituation beitragen und den Flüchtlingen muss aus humanitären Gründen geholfen werden. Uneinigkeit bestand jedoch in der Anzahl der Hilfesuchenden, die zum Einen im angedachten Doppelhaus untergebracht werden sollen, zum Anderen wie viele "Fremde" der kleine Ortsteil Pickenbach verkraften kann.



Die kleinste eigenständige Gemeinde Niederbayerns wird Ihre Aufgabe schon meistern! Als Feuerwehr Kirchdorf besteht indess das Interesse, die Bewohnerzahl in einem moderaten Verhältnis zu gestalten. Fluchtwege, vorzuhaltende Löschmittel, Sammelplätze und vor allem das richtige Verhalten bei Feuer sind vielen Flüchtlingen bisher fremd. Im zweiten Teil der Podiumsdiskussion wurde für den sogenannten Helferkreis informiert. Wie können sich Bürger für die Flüchtlinge engagieren? Wie hat das in anderen Kommunen bisher geklappt? "Ja, es hat geklappt!", sagte die engagierte Ihrlersteinerin. Zusammenfassend kann man von einer großen Herausforderung für ein kleines Dorf sprechen. Aus sozialpolitischer Sicht ist eine totale Blockadehaltung jedoch unverantwortlich.

 

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