Einsatz: Ladender Akku explodiert und verursacht Brand in Bastelwerkstatt

Die Bewohner eines Privatgrundstücks in Kirchdorf hörten aus dem ehemaligen Stallgebäude, das zur Hobbywerkstatt umfunktioniert wurde, am Sonntagabend einen lauten Knall. Als kurz danach Rauch aus den Türen strömte, wählte die Tochter den Notruf 112.
Ein Akku eines KfZ-Akku-Fremdstarters war explodiert. (Siehe Bild1, linke unterer Bildbereich. Dieser steckte dauerhaft an einem Ladegerät. Vermutlich durch eine Überhitzung des Akku, entwickelte sich ein Brand von Kunststoffkabeln und einer Werkzeugmaschine, der mit enormer Rauchentwicklung einherging. Der Schrank auf dem das Akkugerät stand schlug bei Entdecken des Feuers durch den Bewohner bereits Flammen. Dies konnte er mit einem Eimer aus dem Swimmingpool notdürftig ablöschen.  Der Bewohner wurde ins Krankenhaus Kelheim aufgrund einer Rauchgasvergiftung eingeliefert.

Am Einsatz beteiligt waren die Feuerwehren aus Kirchdorf, Hörlbach, Abensberg, Rohr/Ndb., Sallingberg, Siegenburg und Biburg vor Ort. Ferner die Polizei und zwei Rettungwägen des BRK. Die gemeldete Einsatzkategorie entsprach einem sog. B4-Einsatz.

Die Feuerwehr Kirchdorf führte den Löschangriff von ausserhalb des ehemaligen Stallgebäudes durch. Im weiteren Verlauf ging die Feuerwehr Rohr mit einem Atemschutztrupp und Wasser am Strahlrohr ins Gebäude und kontrollierte mit der Wärmebildkamera, wo der Brand entstanden ist und ob eine Ausbreitung stattgefunden habe. Nach einer Entrauchung des Gebäudes mit einem Hochdrucklüfter, konnen die meisten Einsatzkräfte wieder abrücken. Die Feuerwehr Kirchdorf hielt noch ein paar Stunden Brandwache und kontrollierte das Gebäude mit der Wärmebildkamera nach Hitzestellen.
Wäre die Explosion beispielsweise in der Nacht oder bei Abwesenheit unbemerkt geblieben, hätte sich der Brand sehr schnell auf das Gebäude, das Wohnhaus und benachbarte Grundstücke ausbreiten können.




Tipps - Die Feuerwehr Kirchdorf weist darauf hin:
Der Gebrauch selbst von kleinen Akku-Haushaltsgeräten mit Lithium-Ionen-Akkus kann zu Bränden führen. Sie sind kleine Kraftwerke im Taschenformat, die bei Überhitzung beim Laden, nach Stürzen, bei extremer Sonneneinstrahlung, etc., explodieren können.
Lithium-Ionen-Akkus sind in elektrischen Akkuzahnbürsten, Akkus-Schraubern, Akku-Heckenscheren, Kinderspielzeug, E-Bikes, Handys und auch u.a. auch in Elektroautos verbaut.
Sie bestehen u. a. aus leicht brennbaren Stoffen, wie z.B. einem brennbaren Elektrolyt und Kunststoffkomponenten. Um die Gefahr von Bränden zu minimieren, beachten Sie folgende Tipps im Umgang mit Li-Ionen-Akkus:



1) Nehmen Sie den voll geladenen Akku aus dem Ladegerät wenn dieser unbeaufsichtigt ist.

2) Schalten Sie Ladegeräte nach voller Ladung der Akkus stromlos oder ziehen Sie den Stecker.

3) Kaufen Sie keine Billig-Noname-Akkugeräte mit qualitativ niederwertigen Akkus - diese neigen gerne zur Überhitzung und können explodieren. Die Akkus von Markengeräte sind etwas sicherer und besser verarbeitet.

4) Stellen Sie Ladegeräte im Ladebetrieb auf eine nicht brennbare Unterlage (Fliesen, Beton, Stahl, etc.).

5) Entfernen Sie in der näheren Umgebung, also rund um das Ladegerät brennbare Materialien und Dinge, sodass eine Brandausbreitung minimiert werden kann.



Bild: Dies blieb von einer Mehrfachsteckerleiste an der Wand montiert nach der Explosion des Akkus übrig.

 

 


Bericht und Bilder: (c) Michael Schiller, Feuerwehr Kirchdorf 2022

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